Sunday, April 09, 2006

Wenn der Postmann gar nicht klingelt.

Das Internet hat es möglich gemacht: Jeder Surfer, der ein Kreditkarte sein eigen nennt, kann nach herzenslust online bestellen was seine kranke Seele so verlangt.

Viagra aus Holland; Kokain aus Bergisch-Gladbach oder Nuklearsprengköpfe aus Restbeständen der glorreichen, roten Mutterarmee.

Ich für meinen Teil versuchte eine DVD über einen bekannten, internationalen Internetanbieter zu erstehen. Von der Theorie funktioniert das auch ganz gut, aber was weder ich noch Amazon.com eingeplant hatten war die Faulheit und Stupidität des durchschnittlichen gemeinen Postboten (Postum-Tragus-Nix-Laufos-Errectus).
Im Umgangston auch Briefschlepper oder federlose Brieftaube in abartigen,blau-gelben Klamotten genannt, verbringt der gemeine Postbote seine Tage mit dem Versuch verschiedenste Arten von Postgut an den jeweiligen Empfänger auszuliefern.
Falls dies im Allgemeinen der Fall ist habe ich einen Ausnahme-Postboten erwischt; einen Revolutzer so zu sagen. Wenn ein Paket nicht in den Briefkasten passt würde der gemeine Postschlepper an der Tür läuten um herauszufinden ob er die Ware direkt übergeben kann, oder er würde wohl zumindest eine Benachrichtigung à la "Uns bleint ja immer noch Paris" in den Kasten des Opfer werfen. Nicht so mein Postschlepper; die arme Seele legt das Zeug einfach auf den Briefkasten.
"Na wo soll es denn hinlaufen ? Es hat ja keine Beine."
Mit messerscharfer Logik werden kurz alle möglichen Szenarien durchgespielt und die Situation für unbedenklich befunden...
In einem Wohnblock mit ungefähr 40 Parteien!
Mitten im düstersten Ghetto!
Mit einem mordsmäßig fetten "Amazon.com" Aufkleber!

Es braucht natürlich kein Genie um festzustellen, daß nicht besonders viel kriminelle Energie nötig ist um diesen Gratis-Goodie einzusacken. An dieser Stelle möchte ich dem Täter nochmal wünschen, daß er dafür bis in alle Ewigkeit in der Hölle brät.
Na ja, nach ein paar Wochen fand sich die geplünderte Packung unter der Treppe wieder und der Tatverdacht erhärtete sich wie die Laistengegend eines Siemens-Managers beim Après-Work-Tabledance im Club "Blaue Banane".
An dieser Stelle möchte ich dem unbekannten Täter noch wünschen, daß er für seine Untaten bis in alle Ewigkeit in der Hölle brät.

PS: Für den Briefschlepper gilt das Selbe.