Sunday, April 09, 2006

Alles viel zu ghetto...

Man sollte mal anfangen über das sogenannte "Weite-Hosen-Syndrom" zu reden.
Was zur Hölle bewegt den sechszehnjährigen Sohn eines Finzanzamtsangestellten aus einem Vorort von Duisburg dazu gänzlich mit der Realität zu brechen und statt dessen in irgendeinem Pseudo-Gangster-Film zu leben?
Langeweile, Blödheit, versteckte Homosexualität, oder will er damit gar eine politische Aussage treffen?
Wenn ja, dann bitte welche?

So korrekt die Darstellung eines halbstarken Schulabbrechers aus Oakland in den Köpfen dieser Identitäts-Ausleiher auch ablaufen möge, so werden dennoch generelle und kapitale Fehler sichtbar.


1. Die betreffenden Protagonisten des Schwachsinns sind in 99,95 Prozent aller Fällen mit Sicherheit keine Afro-Amerikaner. Absolut egal wie viele Tage die Woche sie mit ihren mittel-europäischen Ärschen auf der Sonnenbank hängen; was natürlich auch jedes einzelne Mal vom Dermatologen empfohlen wurde.
Aber natürlich soll die durchaus versoffene Ärzteschaft hier kein Thema sein, jetzt zumindest noch nicht.


2. Nur weil man sich ein paar Federn in den Arsch steckt ist man noch lange kein Huhn; und man kann dann auch bestimmt keine Eier legen...... soll heißen:
Ein verwirrtes Mittelklasse-Kind, das sich anzieht wie der gesammte "Wu-Tang clan" ist noch lange kein Gangster.


3. Es scheint den Deppen gar nicht aufzufallen das ihre Gangster-Rap Vorbilder in fetten Villen sitzten, sich mit Tausendern den Arsch abwischen und von ihrer nächsten Schuhkollektion träumen statt Tankstellen auszurauben und rivalisierende Gangs umzupusten. Das ganze Gelaber von wegen "drive by this" und "bust a cap up bla bla bla´s ass" ist nicht real und war es auch nie, oder ganz einfach nur "aggressvies Marketing",wie es ihr Agent ausdrücken würde.


4. Haben sich diese Pseudos eigentlich schon mal genauer in ihrer "Hood" umgesehen?Wohl nicht so richtig... Ist wirklich komisch das man beim trostlosen Anblick des üppigen Ein-Familien-Hauses, mit Papi´s frisch gewachstem Benz idyllisch davor stehend, schonmal ein oder zwei Gedanken an ein besseres Leben fern ab von all diesem Elend verschwendet.

5. Dies ist nicht Amerika. Es ist für die Sanex süchtigen Vögel da drüben völlig legitim sich scheiße aufzuführen und anderen Leuten mit Abknallen oder Schlimmerem zu drohen und auf den Senkel zu gehen. Dort reihen sich aber auch Schapsläden an Waffenshops und Skimasken-Händler; wärend die CIA das Crack nicht mehr mit dem Laster in die Ghettos bringt, sondern dieses präventive Aufstandsbekämpfungsmittel jetzt einfach direkt ins Trinkwasser mischt.


Wenn man also das nächste mal so einen kleinen, hilflosen, verwirrten Pseudo-Gangster trifft sollte man ihn nicht gleich auslachen, oder ihm ein Paar vor die viel zu große Fresse schlagen; einfach "Ey Yo" schreien, die Mac10 raus und dann munter drauf losgeballert.
Das brauchen die Jungs. Das sind sie gewöhnt und da stehen sie drauf.



Zur kurzen Gang-Lehre:

Die einzelnen, rivalisierenden Gruppen gehen zurück bis ins finstere Mittelalter wo sich schon sehr früh unter dem Bannern von "Gemeinsam sind wir stärker" und "Seelig sind die geistig Ärmeren" nur die faulsten und dümmsten Knechte aller Grafschaften zusammenfanden um von nun an in kleinen marodierenden Gruppen die umliegenden Dörfer zu belästigen. Dies ging vom gelegentlich, nächtlichen Kühe von der Weide schubsen, über dreiste verbale Verunglipfungen diverser keuscher Burgfäuleine, bis hin zu etwas das nur noch als totale Anarchie bezeichnet werden konnte.
Nachdem die Truppen des Königs die meisten Aufständischen geteert, gefedert und aus dem Land gejagt hatten kehrte erstmal Ruhe ein.

Weitere Überlieferungen über früheste Gang-Geschichte sind leider nicht vorhanden. Die meisten Zeitzeugen sind tot, zwei Weltkriege und diverse Bücherverbrennungen taten ihr übriges.



Fuck me, I am famous.