Das Sonnenstudio
Ohne Licht ist alles Scheiße.
Keine Photosynthese; keine nackten Luder, die ihre nicht makellosen,
dennoch aber durchaus vorzeigbaren, Körper in der Sonne brutzeln lassen;
kein Hautkrebs und auch keine Lichtpunkte auf der Optik.
Aber zum Glück aller gibt es da draußen so eine große, gelbe Kugel die uns alle
völlig kostenfrei mit der beliebten Helligkeit versorgt.
Warum sollte also jemand auf die aberwitzige Idee kommen für Licht Geld zu verlangen?
Oder noch viel besser; wer ist dumm genug diese Person dann auch noch zu bezahlen?
Obwohl jeder normale Mensch sofort an etwas wie Geldwäsche für das Kartell denkt,
wo heftigst mit Goldketten behängte Pseudo-Zuhälter am Eingang des Licht-Ladens
auf ihre tägliche Koks-Kundschaft warten, gibt es doch einen breiten Zuspruch unter dem vom Spitzensteuersatz unberührten Teil der Bevölkerung, der freudestrahlend unterm Prolo-Toaster liegen bleibt bis man so richtig knusprig ist.
Von außen, mit all den roten Lichtern, schon eher wie ein Bordell anmutend, hat sich das Solarium binnen kürzester Zeit fast gänzlich in die Nachbarschaft eingefügt.
Die Penner müssen wenn sie Licht haben wollen nicht mehr wie eine Hausfrau auf einem
Wolle-Petry Konzert, mit einem Wegwerffeuerzeug in der Hand umherschunkeln.
Zwölf jährige Hobby-Nutten können endlich Muttis Bräunungscreme im Schrank stehen lassen und im Endeffekt ist ja auch alles besser als wenn dort ein "Coffee to go"-Laden entstanden wäre und man sich jetzt jeden Tag massenweise pseudo-intellektuelle Lespologie-Studenten und unsympathisch versiffte Erwachsenen Azubis anschauen müsste, ob die da arbeiten oder nur rumgammeln ist dann ja eigentlich auch egal.
Und bloß nicht das Bratfett vergessen!
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