Sunday, April 09, 2006

Eine VIP-Karte für Alkoholiker

Wer hat es sich nicht schon einmal gewünscht?
Da liegt man völlig Bewegungsunfähig, total vom Suff geplättet mit dem Kopf auf der Theke und versucht krampfhaft den nächsten verdammten Drink zu ordern.
Das mit dem normal artikulieren ist schon so eine Sache für sich; man öffnet den Mund und versucht sich mit der verständlichen Aussprache einer Bestellung.

"Mähäbäh me schriddelblaff, Uäähhhrg!"

Verdammt.....

Verlust der Muttersprache. Soweit ist es also schon gekommen?

Während man noch versucht seinen beton-schweren Schädel von der Theke zu hiefen um wenigstens einen gewissen Grad an Leben vorzutäuschen glaubt man Gott auf der anderen Seite zu sehen.
Es scheint so als hätte er nur ein Mineralwasser; was für ein Weichei!
In diesem jämmerlichen, aber dennoch irgendwo fast biblisch anmutendem Moment des Kampfes mit dem eigenen Ich bemerkt man wie einfach und unbeschwert die anderen Gäste es schaffen an ihre Alkoholika zu kommen.

Und dann kommt da ein funkender Gedanke durch all den Suff geschossen!

Ein Dolmetscher muss her.
Wie bei den vereinten Nationen halt.


"Chräbläbläblä Blubabrabbelblä"

"Der Botschafter von Bier freut sich sehr zu diesem historischen Anlaß hier sein zu dürfen und als Repräsentant aller Trinker seiner großen Nation an dieser Stelle noch einen Drink zu ordern"


Man merkt das es mit der Flucht in die Phantasie zwar ganz gut funktioniert, man mit dem Problem der Drink-Beschaffung dadurch aber leider auch nicht schneller zu Potte kommt.

Vielleicht würde es ja helfen den Kopf kurz in die Klo-Schüssel zu halten. Dann einfach ein paar mal kräftig ziehen und alles wird besser, ganz genau so wie diese verfluchte Werbung es immer angepriesen hat.
Außer einem nassen Schädel und einer versauten Frisur ist für einen selbst bei dieser Kurzschlußreaktion eigentlich nichts dabei rausgekommen.
Nun ja, anstatt mit dem Kopf auf der Theke hängt man jetzt über der Toilettenschüssel und schafft es irgendwie nicht mehr sich aufzurichten.
Zu allem Überfluß ballert einem noch alle paar Minuten dieser verdammt schwere Massivholz-Klodeckel volles Programm auf den Hinterkopf. Die ersten paar Mal, da wo es einen noch richtig unvorbereitet getroffen hat ist man ja noch bewußtlos geworden, aber jetzt steckt man diesen Schmerz schon weg wie Nichts - man wird wohl langsam härter...

Das was hier wirklich fehlt ist ein kleiner Leibeigener, der einem den Drink ordert, beim kotzen gekonnt die Haare aus der Schüssel hält und macht was sonst noch so anstehen mag.

Man bekäme dann einfach eine Art VIP-Karte, die man am Tresen vorzeigen muß.
Einige Momente später erscheint der Wirt mit einem Zwerg in einer Plastiktüte. Er reisst die Tüte auf und verkündet dem Gnom lauthals:

"Dies ist nun dein neuer Meister"; dabei zeigt er auf einen selbst.

Der Gnom springt auf die Theke und fängt an irgendwelchen unverständlichen Scheiss zu brabbeln.

"Gin-Tonic du beschissener Zwerg!!" schreit man in Richtung dieser Kreatur während man im Geiste ABM und Arbeitsamt mit allen Flüchen der Hölle belegt.
Als der Gnom gerade auf die Theke pisst und dabeiversucht die weiblichen Gäste in den Hintern zu kneifen erklärt man dieses Experiment für gescheitert.

Man deutet erst auf den pissenden Gnom, dann auf den Hirschfänger der über der Theke hängt.

Anscheinend ist man auch endlich mal wieder verstanden worden.....

Jetzt wo die gesiebte Zwergenleiche auf der blutverschmierten Theke zuckt und die letzten noch anwesenden Gäste die Lokalität sowieso fluchtartig verlassen haben, hat man eh kein Interesse mehr sich hier weiter zu besaufen.
Außerdem hat man zu Hause einen Klo-Deckel aus Plastik...
...das ist bestimmt wesentlich besser für die Schädeldecke...



Immer an die Gesundheit denken.

Der klassische Alkoholiker

Besoffen sein ist doch was feines; zumindest solange man es dabei nicht übertreibt. Das Problem bei der Sache ist aber das man ja meistens schon viel zu angetrunken ist um überhaupt noch zu kapieren das man jetzt lieber mal auf Mineralwasser umsteigen sollte.
Durch genau dieses Phänomen werden auch immer wieder Leute dazu verleitet lieber in ihrem Porsche, ohne Licht, mit ungefähr 200 Km/h nach Hause zu kacheln, statt, wie es bei einer gefährlichen Alkoholvergiftung nötig wäre, sich sofort von ihren sogenannten Freunden ins nächste Krankenhaus tragen zu lassen.

Gerade noch lebend an der heimischen Tür angekommen muss man sich auf den Schock an der Kreuzung vorhin erstmal was zum ruhig werden reinkippen.
Ein halbes Dutzend andere alkoholisierter Autofahrer und ein Peterwagen, der einen die letzten zehn Minuten der Fahrt verfolgte, bis seine eigene äußerst aprupt an einem Hochspannungsmast endete; außerdem ist man ja zum allem Überfluß während dieser Teufelsfahrt um ein Haar wieder nüchtern geworden - vor Langeweile versteht sich.
Weil das aber alles noch nicht genug war stellt man fest das man sich wärend dieser Wahnsinns-Flucht vor dem ausgestreckten Arm des Gesetztes von oben bis unten vollgekotzt hat; wahrscheinlich vor Schreck und wegen dem ganzen Blaulicht und so weiter.
Als man versucht sich aus den ausgekotzen Klamotten zu befreien bemerkt man dabei das eigene Spiegelbild, aber irgendwie sieht es verändert aus....
Beim zweiten Blick bemerkt man das einem irgendso ein Brutalo-Vandale tierisch eins auf die Zwölf gehauen haben muss. Eigentlich sieht es eher nach ein paar mehr aus.
Da wo man früher sein wunderschönes "Traum aller Schwiegermütter"-Gesicht hatte, und man es auch jetzt noch vermutet hatte, ist nur noch ein weichgeklopfter Haufen Fleisch.

Sowas muss doch wehtun denkt man sich.

Ein Glück stimmt der Pegel ja noch; und damit es auch so bleibt stolpert man erstmal schnell runter in den Weinkeller um sich einige schöne Jahrgänge Chateaux Terriblé mit in den Swimmingpool zu nehmen.
Die ersten beiden Pullen werden noch an Ort und Stelle vernichtet - natürlich nur aus Gründen der Schmerzbekämpfung und nicht weil man irgendwelche Probleme mit Alkohol hat.
Woher die Idee mit dem Schwimmen kommt weiß man zwar selbst nicht mehr, aber Hauptsache es geht voran!

Endlich im Pool umhertreibend denkt man an diesen klugscheissernden Bademeister, der einem damals in der neunten Klasse immer verboten hatte betrunken im Schwimmbecken umherzuschwimmen.

Wenn diese arme Seele doch nur sehen könnte wie weit man es gebracht hat......
..... hatte ja eh eigentlich eher was mit Essen zu tun .......

....scheissegal ....
....dann pennt man weg...
....die Gedanken hören auf ...

....die Wasserblasen irgendwann auch.



Skull Miss Sofie !

Alles viel zu ghetto...

Man sollte mal anfangen über das sogenannte "Weite-Hosen-Syndrom" zu reden.
Was zur Hölle bewegt den sechszehnjährigen Sohn eines Finzanzamtsangestellten aus einem Vorort von Duisburg dazu gänzlich mit der Realität zu brechen und statt dessen in irgendeinem Pseudo-Gangster-Film zu leben?
Langeweile, Blödheit, versteckte Homosexualität, oder will er damit gar eine politische Aussage treffen?
Wenn ja, dann bitte welche?

So korrekt die Darstellung eines halbstarken Schulabbrechers aus Oakland in den Köpfen dieser Identitäts-Ausleiher auch ablaufen möge, so werden dennoch generelle und kapitale Fehler sichtbar.


1. Die betreffenden Protagonisten des Schwachsinns sind in 99,95 Prozent aller Fällen mit Sicherheit keine Afro-Amerikaner. Absolut egal wie viele Tage die Woche sie mit ihren mittel-europäischen Ärschen auf der Sonnenbank hängen; was natürlich auch jedes einzelne Mal vom Dermatologen empfohlen wurde.
Aber natürlich soll die durchaus versoffene Ärzteschaft hier kein Thema sein, jetzt zumindest noch nicht.


2. Nur weil man sich ein paar Federn in den Arsch steckt ist man noch lange kein Huhn; und man kann dann auch bestimmt keine Eier legen...... soll heißen:
Ein verwirrtes Mittelklasse-Kind, das sich anzieht wie der gesammte "Wu-Tang clan" ist noch lange kein Gangster.


3. Es scheint den Deppen gar nicht aufzufallen das ihre Gangster-Rap Vorbilder in fetten Villen sitzten, sich mit Tausendern den Arsch abwischen und von ihrer nächsten Schuhkollektion träumen statt Tankstellen auszurauben und rivalisierende Gangs umzupusten. Das ganze Gelaber von wegen "drive by this" und "bust a cap up bla bla bla´s ass" ist nicht real und war es auch nie, oder ganz einfach nur "aggressvies Marketing",wie es ihr Agent ausdrücken würde.


4. Haben sich diese Pseudos eigentlich schon mal genauer in ihrer "Hood" umgesehen?Wohl nicht so richtig... Ist wirklich komisch das man beim trostlosen Anblick des üppigen Ein-Familien-Hauses, mit Papi´s frisch gewachstem Benz idyllisch davor stehend, schonmal ein oder zwei Gedanken an ein besseres Leben fern ab von all diesem Elend verschwendet.

5. Dies ist nicht Amerika. Es ist für die Sanex süchtigen Vögel da drüben völlig legitim sich scheiße aufzuführen und anderen Leuten mit Abknallen oder Schlimmerem zu drohen und auf den Senkel zu gehen. Dort reihen sich aber auch Schapsläden an Waffenshops und Skimasken-Händler; wärend die CIA das Crack nicht mehr mit dem Laster in die Ghettos bringt, sondern dieses präventive Aufstandsbekämpfungsmittel jetzt einfach direkt ins Trinkwasser mischt.


Wenn man also das nächste mal so einen kleinen, hilflosen, verwirrten Pseudo-Gangster trifft sollte man ihn nicht gleich auslachen, oder ihm ein Paar vor die viel zu große Fresse schlagen; einfach "Ey Yo" schreien, die Mac10 raus und dann munter drauf losgeballert.
Das brauchen die Jungs. Das sind sie gewöhnt und da stehen sie drauf.



Zur kurzen Gang-Lehre:

Die einzelnen, rivalisierenden Gruppen gehen zurück bis ins finstere Mittelalter wo sich schon sehr früh unter dem Bannern von "Gemeinsam sind wir stärker" und "Seelig sind die geistig Ärmeren" nur die faulsten und dümmsten Knechte aller Grafschaften zusammenfanden um von nun an in kleinen marodierenden Gruppen die umliegenden Dörfer zu belästigen. Dies ging vom gelegentlich, nächtlichen Kühe von der Weide schubsen, über dreiste verbale Verunglipfungen diverser keuscher Burgfäuleine, bis hin zu etwas das nur noch als totale Anarchie bezeichnet werden konnte.
Nachdem die Truppen des Königs die meisten Aufständischen geteert, gefedert und aus dem Land gejagt hatten kehrte erstmal Ruhe ein.

Weitere Überlieferungen über früheste Gang-Geschichte sind leider nicht vorhanden. Die meisten Zeitzeugen sind tot, zwei Weltkriege und diverse Bücherverbrennungen taten ihr übriges.



Fuck me, I am famous.

Die Arbeitslosigkeit

Das mit der Arbeit ist schon so eine Sache für sich. Irgendwelche Leute verlieren ihren Arbeitsplatz obwohl sie sich sicher waren das sie ihn zu Hause im großen Kleiderschrank liegen haben; wieder Andere können ganz simpel keine Arbeit finden obwohl sie wirklich überall gesucht haben ... außer im Jemen natürlich.
Jemand der gerade seinen Job verloren hat bekommt genau zwei Optionen vorgesetzt...

Option 1: Den verhassten Chef an Ort und Stelle sofort erwürgen und die noch zuckende Leiche anschließend mit Tipp-Ex übergießen und anzünden; danach mit gezückter Maschinenpistole auf und ab durch das Bürogebäude, bis aber auch wirklich die allerletzte Seele gesammelt worden ist. Der Trick dabei ist es die Opfer nur anzuschiessen um ihnen dann das noch pochende Herz aus der Brust zu schneiden und es vor ihren Augen zu fressen.

Option 2: Der Gang zum Arbeitsamt.

Da man aber heute morgen sehr ausgiebig gefrühstückt hat ( Verdammter Vodka! ) entscheidet man sich ohne weitere Umschweife für Option 2. Nicht einmal das obligatorische "Jerry McGuire - Szenario" gibt man sich mehr weil wohl eh keiner mitkäme.
Aber wohin denn auch?
Bei Mutti ist nicht genug Platz für das ganze Büro und die Obdachlosen-Asyle sind die Tage echt runtergekommen.

Am Arbeitsamt seiner Wahl angekommen reiht man sich ein in die illustreren Reihen von geldgierigen Hausfrauen, verkifften Hauptschul-Abbrechern, Typen die behaupten hier eigentlich nur sauber zu machen und einer kleinen, asiatischen Reisegruppe mit verdächtig viel Tagesfreizeit, für die anscheinend immer noch kein Dolmetscher gefunden wurde.
Mächtig was los hier...
Es kommt etwas Bahnhofsstimmung auf.

Eisenbahnromantik auf dem Abstellgleis quasi.

Nachdem man, um sich das Warten zu verkürzen, tausende von Handzetteln für den sogenannten "Arbeitssuchenden" durchgeblättert hat, weiß man eines mit Sicherheit:

Das könnte lustig werden...

Also, lasset die Spiele beginnen. Mit diesem, geradezu olympischem Gedanken im Hirn folgt man dem Aufruf des eigenen Namens in eines der Behandlungszimmer.
Bei der Feststellung der Personalien ist die Kooperationsbereitschaft aber bereits gänzlich aufgebraucht. Das hatte man ja auch schon wirklich häufig genug.

Erstmal von so einem Faschisten in grün ganz dreist rausgewunken werden und dann auch noch unterstellt bekommen das man betrunken ist; und auf so eine unfreundliche Basis dann auch noch den Führerschein gezeigt haben wollen?
So aber nicht; auf jeden Fall nicht hier!

Die iritiert dreinblickende Schreibkraft kann sich wohl nicht mit diesem Geschrei anfreunden. Finster dreinblickend bekommt man von ihr einen Zettel in die Hand gedrückt.

"Und jetzt verdammt nochmal raus hier sie armer Irrer!"

Sich beim Rausgehen mit dem Job-Angebot den Arsch abwischend denkt man dann das es ja gar nicht so schlecht gelaufen ist und freut sich auf sechzig Prozent fürs Nix-tun.



Lang lebe das große A!!!

Zur Rettung des Euro . . .

Der Euro ist scheisse; das weiß jedes Kind. Alles kostet doppelt soviel wie vorher, und obwohl dies mit größter Wahrscheinlichkeit nicht auf die schier unsagbare Gier irgendwelcher Bananen-Bauern aus Chiquita-Land, sondern wohl eher auf die viel zu weit geöffneten Taschen des skrupellosen Südfrucht-Importeurs vom Tante-Emma-Megastore aus der Nachbarschaft zurück zuführen ist, könnte die Problematik für den geneigten Konsumenten verwirrender nicht sein.
Unterm Strich bleibt da halt nicht viel...

Außer natürlich Neid auf die besseren Währungen.

Man denkt an schönere Tage zurück an denen der Ammi noch nicht mit seinem von Burgern verfettetem Arsch auf der großen Gratis-Zapfsaüle im mittleren Osten gehockt hat und der saubere Euro dem dämonischen Dollar noch gut Paroli bieten konnte.

Was ist daraus zu lernen ?
Wenn der Ammi keine starke Währung hat, muss er zumindestens irgendwo den starken Mann machen. Der Rest kommt dann schon von selbst...

Oder wie Hitler es ganz einfach ausgedrückt hat:
"Krieg schafft Arbeitsplätze!"

Vielleicht sollte Deutschland zur Rettung des Euro auch mal ein paar tausend Brandbomben auf irgendwelche Araber werfen; einfach nur so - oder vielleicht auch weil sie die Atombombe haben ,oder wegen den langen Bärten; da wird uns schon noch was einfallen.
Falls nicht tut man es halt fürs Öl oder gegen den sogenannten Terrorismus; ...oder ganz einfach weil sie anders sind.

Ansonsten könnte man immer noch in guter, alter Blitzkrieg-Manier die Schweiz überfallen und die ganzen von den Nazis geklauten Schätze, die dort seit über sechszig Jahren einlagern aus den Käsefressern rausbomben; das Restgeld von Führers Privatkonten könnte dann auch gleich eingesammelt werden.
Das dürfte diesem faulen Euro wieder auf die Sprünge helfen!



Es lebe die Südfrucht!

Verdammte Politessen !

Wer von uns hat es denn nicht schon einmal erlebt...
Da stellt man seinen Prachtschlitten nur mal für vierzehn Tage quer in die Fußgängerzone, denn der verdammte Thailand-Urlaub war ja auch dringend mal wieder nötig; und dann wird die Karre da einfach so weggeschleppt.
Ein paar Tickets wären noch okay gewesen, aber solche Maßnahmen sind doch wohl total übertrieben. Doch was kann man schon von einem Staat erwarten der einen Heroin-Dealer nach 48 Stunden wieder laufen läßt, aber jemanden der sich einen Film aus der Videothek kopiert gleich für 30 Jahre in den Knast steckt?

Nun heißt es also nach all dem entspannenden Sex-Tourismus erstmal mit fünfzig Kilo Gepäck zur Aufbewahrungsstelle pilgern. Wenn man doch nur nicht das letzte Bargeld für haufenweise Duty-Free-Scheisse rausgehauen hätte... Aber hinterher ist man ja immer schlauer. Genau wie bei dem Tranvestiten; man sollte halt immer vorher fragen ob prä- oder post-operiert, denn sowas erspart viele Peinlichkeiten.
Während der endlos scheinenden Tortur überlegt man sich schon ganz genau ob man den massiven Granit-Buddha, den man ja eigentlich Tante Roswita mitbringen wollte, wirklich auch noch die nächsten zehn Kilometer mitschleifen will.
Ein antiker Jade-Affe, fünf Kilo Opium und zwei tote Papageien bleiben während des beschwerlichen Weges auch noch auf der Strecke; man sollte halt immer an die Luftlöcher denken.
So ungefähr auf halber Strecke sieht man dann völlig überraschend zwei Politessen stehen...
Völlig nichtsahnend schleichen sie um ein paar abgelaufene Parkuhren, auf ihren Lippen ein dämonisches Grinsen.
Als guter Christ lebt man natürlich nach der Maxime “Auge um Auge“ und das werden auch diese blauen Parkplatz-Geier dort drüben gleich wissen.
Schnell noch den guten, alten Schlagring rausgeholt und ab geht die Post. Die haben bestimmt Taxi-Geld!
Zwei zusammengeschlagene Politessen später sitzt man dann endlich in dem verdammten Taxi zur Aufbewahrungsstelle.

Und immer an das Trinkgeld denken !

Mitbewohnersuche im sozialen Brennpunkt.

Im Lebenszyklus einer Wohngemeinschaft kommt es im Laufe der Zeit häufiger mal zu Neubesetzungen. Eigentlich wie "Big brother">, nur halt ohne Kameras, Rauswählen oder Siegergeld - bei sowas kann im Endeffekt sowieso nur jeder verlieren; und zwar ausnahmslos alles. Seien es Würde, sexuelle Grundausrichtung oder einfach nur den Verstand.
Das Trauerspiel beginnt bereits kurz nach dem Erscheinen der, nur ganz leicht, verfälschten Zeitungsanzeige. Vielleicht wollte sich der scheidende Mitbewohner ja auch nur mit diesem letzten, in den Augen seines Publikums irgendwie nicht richtig zündenden, Kalauers einen allerletzten allseits beklatschten Abtrittswitz leisten. Wie zu erwarten war bleibt das komödiantische Verständnis dabei völlig auf seiner Seite.


Swingende “nur Männer”-WG sucht kontaktfreudigen, devoten Mitbewohner ohne finazielle Interessen per sofort.
1 Zimmer; 30qm; Sonnenstudio und Sex-Shop gegenüber !!
250 Euro "warm"; Tel: 040 / 36026071


Was sich fast die gesammte nächste Woche unter dem Deckmantel eines freien WG-Zimmers so in der örtlichen Homo-Szene abspielt braucht,sollte und darf hier wohl nicht weiter erwähnt werden. Nachdem man sich also endlich eine Geheimnummer zugelegt hat, zugegeben sind diese Gurken- und Bananen-Analogien der rasierten Spaßvögel am anderen Ende der Leitung anfangs relativ stimulierend, werden aber schnell zur nervigen Farce, kann man nun wieder frei von sexuellen Belästigungen am Telefon leben. Mit einem entsprechendem Gehalt ließe sich da bestimmt über einiges Reden.

Ein paar Tage später hat man es dann endlich geschafft eine normale bis neutrale Anzeige zu schalten.



Junge WG sucht Mitbewohner/in für 30qm-Zimmer.
250 Euro warm; Tel: 040 / 36026071



Die ist doch wirklich viel besser; außerdem war sie obendrein auch noch günstiger als die fehlgeleitete Komik-Aspiration des, nun übrigens wesentlich mehr, verhassten Ex-Mitbesetzers. Aber Fortuna scheint den Zeitungsinserenten einfach nicht wohlgesonnen zu sein...

Die interessierte Klientel besteht größtenteils aus Horden von Pennern, die natürlich sammt aller ihrer Hunde einziehen wollen; sabbernden Irren aus der angeblich Halbgeschlossenen, die mit äußerst angsteinflösenden Zuckungen davon schwafeln das sie Dank der neuen Medikamente ja gar nicht mehr so gefährlich sind und deshalb dann und wann sogar schon wieder in Muttis Bett schlafen dürfen; schwerst bewaffneten Wehrsportgruppen, die das freie Zimmer als eine Art Sprungbrett für die sogenannte "Einfriedung" der, an den Hinterhof grenzenden, jüdischen Gemeinde nutzen wollen; schmierige Zuhälter die, mit Dollar-Zeichen in den Augen, beim Gedanken an ein Stundenhotel in Citynähe fast vor Freude weinen und last but certainly not least Osama Bin Laden und das halbe Taliban-Regime, die nach ein paar strategischen Fehlkalkulationen ihre Gesellschaft erstmal umstrukturieren müssen um vor den letzten Aktionäre nicht völlig scheisse darzustehen. Ein neues Management hier, ein paar Fabriken in der dritten Welt da; und schon ist der Laden wieder weltklasse.



Schätze Bin Laden hat das Zimmer.

Ladenschluss und Shopping-Wahn

Schonmal eingekauft?
Falls nicht sollte man es mal versuchen.
Aber bitte nicht mehr ab circa eine Stunde vor Ladenschluss. Dies ist nämlich die grobe Zeitspanne, die von der unterdurchschnittlichen Kassen-Kraft benötigt wird um sich schonmal mental auf Feierabend einzustellen.

Sollte man es also wirklich geschafft haben an der Türsteher-mäßigen Kaufhaus-Security im Eingangsbereich vorbei zu schleichen; so wird man spätestens an irgendeinem geistesarmen Kassier-Schergen erneut aufs übelste mitten im Startanlauf zum eigenem Kaufrausch aufgehalten.

"Wie verdammt nochmal sind Sie denn bitte noch hier hereingekommen ??" tönt es einem freundlich aus vollem Hals entgegen.

"Die Kasse ist schon zu und wir schliessen ja eh gleich."

Der gekonnte Blick auf die Öffnungszeiten wärend dem Reingehen hat einen doch nicht etwa so grobschlächtig getäuscht?

Um das schwachsinnige Gespräch nicht schon in den Anfangszügen versiegen zu lassen murmelt man irgendwas davon, daß doch noch mindestens eine ganze Stunde geöffnet sein müsste; ist ja schließlich weder Allerheiligen noch Führer´s Geburtstag.
Aber hier ist absolut nichts zu holen.
Mit leeren, geradezu anteilnahmslosen Augen hebt die sogenannte “Fachkraft“ beide Arme wie ein Zombie, bereit sich auf ein frisches Gehirn zu stürzen - will aber nur recht unenergisch Richtung Ausgang wedeln.
Dieses Manöver irgendwie noch nicht ganz durchschaut bläst man selbst schnell zum Gegenangriff und semmelt der Alten tierisch eine mit einer, im Griffbereich herumliegenden, Etikettiermaschine.
Die brutalen Auswirkungen dieser martialischen Waffe total unterschätzend schlägt man noch ungefähr sieben-und-zwanzig mal auf die vermeintliche Leiche der Ex-Kassiererin in Spe ein; nur so zur Sicherheit versteht sich.

Sobald die Kaufhaus-Security auftaucht ist es natürlich langsam an der Zeit ersteinmal vornehm das Weite zu suchen, um sich in Ruhe Gedanken über diverse Fluchtpläne machen zu können. Immer auf Nummer sicher gehen.
Mit der knüppelschwingenden Security im Nacken wagt man den ersten tollkühnen Fluchtversuch...
Mit einer Arschbacke auf die Rolltreppe und ab dafür.

Zweiter Stock: Heimwerkerbedarf.

Die Sicherheitskräfte waren wider erwartend schlauer und haben die Flucht-Etage bereits komplett zur entmilitarisierten Zone erklärt. Mit nichts als blankem Freiheitsdrang, nebst ein paar unterwegs ergatterten Andenken entscheidet man sich für Plan Beta und geht zum bewaffneten Kampf über.
Als erstes versucht man sich vor den noch weit überlegenen Obrigkeitskräften versteckt zu halten; zumindest so lange, bis man eine geeignete Bewaffnung aufgetrieben hat.
Wenige, unauffällige Minuten später ist das Verteidigungskontingent komplett.


Selbiges umfasst:

einen Nylonstrumpf aus der Wäscheabteilung,
eine mit Klebstoff übergossene Klobürste ( diese wird später als flammender Morgenstern Furcht und Schrecken in die erstaunten Gesichter und Herzen des verhassten Feindes treiben )
,ein paar Flaschen Chavalier, die zusammen mit literweise Spiritus und einigen Golfsocken zu Molotov-Coktails umfunktioniert wurden
,ein Bolzenschussgerät, bei dem man den verdammten Sicherheits-Mechanismus mittels etwas Isolierband entschärft hat, nebst jede Menge Geschosse für das Ding und
eine Sporttasche um das ganzes Zeug noch irgendwie tragen zu können...


Sollte man auch mit diesem Arsenal bestückt noch irgendwie in Bedrängnis geraten hat man ja immer noch die angerostete 9mm des Zivi-Bullen, der einst in den wilden Siebzigern versuchte im Namen der Unterdrücker die eigene, kleine terroristische Vereinigung zu unterwandern; wäre er mal vorsichtiger dabei gewesen.
Aber da jetzt keine Zeit für Sentimentalitäten ist konzentriert man sich lieber wieder auf das Bevorstehende.
Die Erstürmung des Ausgangs gestaltet sich jedoch wesentlich einfacher als erwartet.
Nicht die anfangs befürchteten Hundertschaften mit Panzerwagen, Wasserwerfer, Feldkaplan und der Lizenz zum Töten ?.
Nicht einmal ein paar poplige Normalo-Bullen ??

Vom Gegner offensichtlich völlig unterschätzt schiesst man die beiden Deppen vom Schließpersonal einfach locker im vorbei rennen über den Haufen und entkommt dämonisch lachend in die lang ersehnte Freiheit. Understatement rockt halt doch... irgendwie.
Frustrationsbedingt, aber natürlich auch weil man den ganzen Klimm-Bimm jetzt nicht nach Hause schleppen will, wird in der Morgenzeitung wohl etwas von einem verheerendem Kaufhausbrand zu lesen sein.



Keine Leichen, kein Verbrechen.

Disco sucks !

Was zum Teufel ist eigentlich das Problem von Disko?
Man könnte ja fast glauben das da wer Stress will...

Irgendwas geht da vor sich; etwas oberfaules.

Wer kennt es nicht, das all-abendliche Problem der Freizeitgestaltung.
Da man ja nicht jeden seiner so unglaublich produktiven Tage einfach geruhsam, mit einer Magnum-Flasche Saphire Gin, auf dem Sofa ausklingen lassen kann ( ist mit etwas Training auch morgens um elf schon machbar ) wird man wohl oder übel von der Natur genötigt sich mit anderen Vertretern seiner eigenen, so maßlos überschätzten, Spezies herumzuplagen.

Diese gottverdammte Genetik, ... dieser gottverdammte Herdentrieb!

Mit nichts weiter ausgerüstet als massenhaft Suff im Kopf und unermesslicher Würdelosigkeit bricht man also auf gen Gomorra.
An Diskotheken hat sich die letzten hundert Jahre im Groben nicht viel geändert.
Wo einst schon der Earl von Canterburry, zusammen mit ein paar anderen Industriellen aus dem Gentlemens-Club, zu einem guten Glas Sherry und einer fetten Zigarre, um die Gunst der Debütantinnen buhlte oder sich einfach nur ganz aristokratisch die Kante gab, stehen nun irgendwelche von "VIVA" und "Eminem" verblendeten Wohlstandskinder, die der Meinung sind Ghettoisierung wäre was tolles von dem jeder mehr haben sollte, und das man auch ohne dabei scheisse auszusehen jedem noch so bekackten Ami-Trend hinterher rennen kann. Der klassische Doppelfehler halt. Da wünscht man sich doch im "La belle" gefeiert zu haben. Rumms und aus...

Aber im Gegensatz zu Zeiten des Earls und seiner Kumpels hat der geneigte Schwachsinns-Konsument heutzutage sogar die quälende Wahl in welchem fakie Psycho-Ambiente er sich denn heute Abend die Seele aus dem Leib kotzen will.

Da es zu Beginn des Happenings "Disco-meets-Droge", daß war dann wohl so in den wilden Siebzigern, regelmäßig zu Tanzflächen-Schlachten zwischen betrunkenen Mods und noch betrunkeneren Rockern kam, endschieden sich die erleuchteten Richtungslenker unser aller Unglück dazu die feierlustigen Party-Zombies doch einfach in homogen getrennten Gruppen zu halten.
Dieser Geniestreich von damals macht sich heute zum Beispiel mit Abstrusitäten wie ultra-schwarzen EBM-Abenden und fünf Tage andauernden Freiland-Goa-Parties bemerkbar.
Zum Sozialverhalten sei folgendes gesagt:
Die Typen mit den weiten Hosen können nicht mit den bemalten Lederschwuchteln ( Gothic oder so/Anm. D. Aut.).
Die Pillenfresser können nicht mit den Schlagerspinnern, und die Punker können ja nicht mal mehr mit sich selber. Tod durch Alkohol, etc...
Irgendetwas ist halt immer.

Das ganze restliche, sich soweit nicht zuordnen lassende, Gesocks treibt sich meist in irgendwelchen runtergekommenen Irish Pubs und Großraum-Dorfdiskos herum. Da sind auch weniger Ausländer, ein Faktor der bei dieser Klientel durchaus in Gewicht fällt.
Anstatt sich den fünfzehn-jährigen Sohn des örtlichen Teppichhändlers zu geben, der sehr unglaubwürdig versucht soetwas wie Tupac Shakur´s posthume Rache an der Gesellschaft darzustellen, treibt man dann doch lieber den stillen Rassismus voran und bleibt unter seines bäuerlichen Gleichen.
Wenn dann im Zentral-Dorfkrug, morgens um drei, sämmtliche Anwesende, Arm in Arm, die Nationalhymne grölen sollte man sich auch hier durchaus deplaziert vorkommen; oder man sollte schleunigst anfangen sich berechtigte Sorgen um seinen Geisteszustand zu machen.

Ergo sollte man irgendwo eine Bombe legen oder gleich selbst die Bombe sein und auf eine der nächsten und hoffentlich durchaus bereichenderen Re-Inkarnationen hoffen.
Wem das zu fundamentalistisch ist, der kann ja auch gern zu Hause bleiben und beim heiteren Prolo-TV gepflegt an die Mattscheibe urinieren.



Goog fight, good night!

Wie jetzt Frauen ??

Kommen wir nun zu einem etwas pikanterem Thema, es handelt sich hierbei um die Balz- und Paarungsgewohnheiten des neu-zeitlichen Homo Sapiens. Oder ganz einfach "FICKEN", wie der gemeine Proll es wahrscheinlich ausdrücken würde.

Spulen wir die Zeit etwas zurück. Ungefähr ein paar Millionen Jahre, zu einer Zeit wo die Tiere riesig und die Waffen beschissen waren. Tausende von langharrigen, bärtigen und ungewaschenen Nicht-Hippie Urzeit-Primaten schlugen sich bereits lange vor Don-Juan de Marco, Hugh Hefner oder Bill Clinton mit den Scherereien der Sexual-Proviant-Beschaffung herum.

Selbst hier ging es eingentlich nur um eines:

"FICKEN"

Höhle Nummer 1 ist mit der gesammten Mannschaft losgezogen um den schmierigen Menschenaffen von Höhle Nummer 2 mal so richtig in den urzeitlichen Arsch zu treten. Und warum?
Vielleicht weil es in Höhle 2 immer die schärferen Parties gibt?
Oder weil das Feuer von Höhle 2 nunmehr schon seit vier Monden lodert und Höhle 1 immer noch auf den nächsten Blitzeinschlag hoffen muss?
Weit gefehlt . . .
In Höhle 2 gibt es Bräute! Und die sind scheinbar wesentlich attraktiver als die abartige Ur-Substanz, die es hier zu hacken gibt. Ein unfairer evolutionärer Vorteil also. Und darum leuchtet über Höhle 2 auch immer diese große, gelbe Kugel; Fick-Zing-Donk, der Gott der urzeitlich Fortpflanzungstriebe muss ihnen wohler gesonnen sein als uns. Hug ! So muss es sein.
Jeder der sich fortpflanzen will soll sich eine Keule greifen und am Haupteingang auf den Rest des Mobs warten.
Vor dem Teerloch links wird dann noch kurz das Kriegsbeil ausgegraben, damit auch alles schön offiziell ist; und dann endlich auf zur urzeitlichen Brautschau!

Viel hat sich seitdem ja nicht verändert.
Wir haben die Keulen abgelegt und sind aus den Höhlen vervorgekommen; wenigstens die meisten von uns haben das getan. In heutiger Zeit ist es aber eigentlich noch fast genauso wie damals am Teerloch. . . .

Egal wie scheiße du aussiehst, wenn Du eine große Höhle ( oder auch eine schicke Eigentumswohnung ) besitzt wirst du gefickt werden. Natürlich kann man auch dann verlieren.
Ein gutaussehender Typ ( mit oder ohne eigener Höhle ist dann auch ziemlich scheissegal ) hat natürlich wesentlich bessere Chancen auf einen dieser berüchtigten "Frei-Ficks"> als Quasimodo auf Partytour in der großen Stadt.
Da Quasimodo aber trotzdem von der Natur ( verdammte Genetik !?! ) dazu gezwungen wird immer wieder in Competion mit "Ken ohne Barbie" zu treten muss er also, um zum Sieg zu kommen, etwas kreativer sein.
"Guerilla-Style" quasi.
Mit den sogenannten "Social skills" will Quasimodo den Boden wieder gutmachen den er durch das erste, angewiederte "Was zur Hölle ist das den für eine Kreatur ??" auf peinlichste Weise verloren hat.
Um aber nicht zu panisch zu wirken lässt Quasimodo erstmal seiner Nebenbuhler,den "Deutschland sucht den Superstar-Imitator mit diversen Face-Liftings Typ" zum Zuge kommen.

"Ey Baby, bock auf ´ne geile Party oder watt ?" brabbelt Ken in Richtung Barbie in Spe.
Muharhar, muss es mit einem Gehirn auf Erbsengröße scheiße sein, denkt sich Quasimodo wärend er selbst zum Angriff bläst. Da ihm aber kein geeignter Spruch einfällt wartet Qausimodo lieber bis die Dame seines Herzens Anstalten macht nach Hause zu gehen.
Hätte sie mal lieber ´ne Freundin mitgebracht denkt sich Quasimodo wärend er das Taschentuch in Chloroform tränkt. Schätze heute wird was gehen und der Folterkeller hat ja auch noch ´ne Kabine frei seitdem die von letzter Woche sich mit ihrer Bettwäsche erhängt hat.



C´est la vie. So richtig übel.

Wenn der Postmann gar nicht klingelt.

Das Internet hat es möglich gemacht: Jeder Surfer, der ein Kreditkarte sein eigen nennt, kann nach herzenslust online bestellen was seine kranke Seele so verlangt.

Viagra aus Holland; Kokain aus Bergisch-Gladbach oder Nuklearsprengköpfe aus Restbeständen der glorreichen, roten Mutterarmee.

Ich für meinen Teil versuchte eine DVD über einen bekannten, internationalen Internetanbieter zu erstehen. Von der Theorie funktioniert das auch ganz gut, aber was weder ich noch Amazon.com eingeplant hatten war die Faulheit und Stupidität des durchschnittlichen gemeinen Postboten (Postum-Tragus-Nix-Laufos-Errectus).
Im Umgangston auch Briefschlepper oder federlose Brieftaube in abartigen,blau-gelben Klamotten genannt, verbringt der gemeine Postbote seine Tage mit dem Versuch verschiedenste Arten von Postgut an den jeweiligen Empfänger auszuliefern.
Falls dies im Allgemeinen der Fall ist habe ich einen Ausnahme-Postboten erwischt; einen Revolutzer so zu sagen. Wenn ein Paket nicht in den Briefkasten passt würde der gemeine Postschlepper an der Tür läuten um herauszufinden ob er die Ware direkt übergeben kann, oder er würde wohl zumindest eine Benachrichtigung à la "Uns bleint ja immer noch Paris" in den Kasten des Opfer werfen. Nicht so mein Postschlepper; die arme Seele legt das Zeug einfach auf den Briefkasten.
"Na wo soll es denn hinlaufen ? Es hat ja keine Beine."
Mit messerscharfer Logik werden kurz alle möglichen Szenarien durchgespielt und die Situation für unbedenklich befunden...
In einem Wohnblock mit ungefähr 40 Parteien!
Mitten im düstersten Ghetto!
Mit einem mordsmäßig fetten "Amazon.com" Aufkleber!

Es braucht natürlich kein Genie um festzustellen, daß nicht besonders viel kriminelle Energie nötig ist um diesen Gratis-Goodie einzusacken. An dieser Stelle möchte ich dem Täter nochmal wünschen, daß er dafür bis in alle Ewigkeit in der Hölle brät.
Na ja, nach ein paar Wochen fand sich die geplünderte Packung unter der Treppe wieder und der Tatverdacht erhärtete sich wie die Laistengegend eines Siemens-Managers beim Après-Work-Tabledance im Club "Blaue Banane".
An dieser Stelle möchte ich dem unbekannten Täter noch wünschen, daß er für seine Untaten bis in alle Ewigkeit in der Hölle brät.

PS: Für den Briefschlepper gilt das Selbe.

Kann-Ich-mal-“kurz“-vorbeikommen-Leute

Wer kennt ihn nicht? Diesen unliebsamen Hausgast,den man einfach nicht wieder los wird. Meistens beginnt alles ganz unscheinbar. Irgendein Bekannter ruft mitten im heiligen Fernsehabend an und bittet um irgendeinen Gefallen ( sei es eine gigantische Summe Bargeld, einen Crackstein so groß wie eine Warzenmelone oder am besten gleich ein Attentat auf irgendeinen Kriegstreiber im Mittleren Osten ), da man sich ja eigentlich nichts böses dabei denkt willigt man ein, ohne sich wirklich daran zu erinnern, daß es sich bei dem Anrufer um eben einen von diesen unliebsamen Hausgästen hält. Im guten,alten, finsteren Mittelalter würde man jetzt einen der Verteidigungstürme besetzten und die anrückenden Barbaren einfach mit ein paar Ladungen heisser Pisse, die man gezielt vor der Burgmauer runterkübelt, wieder in die menschenfeindliche Wildnis zurückschlagen.
Aber im guten, alten 2004 sieht die Sache schon etwas problematischer aus.

Ding Dong!

Auch du Scheiße. Es geht schon los. Vielleicht hilft es ja einfach nicht die Tür zu öffnen und sich ganz ruhig zu verhalten. Wenn es keine Beute wittert wird es schon weiterziehen.

Ding Dong, Ding Dong!!

So wie es scheint kann die Kreatur Angst wittern. Das oder der wohlige Haschgeruch ist unter der Türschwelle durchgezogen und hat die Anwesenheit eines Opfers verraten. Verdammte Frottéhandtücher! In dem Hotel sollte man besser nicht mehr klauen; miese Qualität halt.
Wie dem auch sei. . . .

Ding Dong, Ding Dong, Ding Dong!!!

Sich einfach in sein Schicksal ergebend kann man jetzt genauso gut die Tür öffnen. Ein schockierendes Bild tut sich auf; die als einzelner Jäger vermutete Kreatur agiert im Rudel. Jeglicher Versuch die leicht geöffnete Tür sofort wieder zu schliessen schlägt bedingt durch einen Springerstiefel im offenen Spalt fehl. Verdammte neolistische Schuhmode. So einem Mokassins tragendem Körnerfresser hätte die Aktion doch glatt den Fuß gekostet; wenn nicht gleich das ganze Bein.
Nun wo die Parasiten ungehindert ins innere der Wohnung dringen wird es Zeit für eine schmerzhafte Neubewertung der Situation. Zum guten Gastgeber genötigt, man versucht ja schließlich auch noch im Angesicht der schrecklichsten Realitäten ganz Gentleman zu bleiben, bietet man den Wilden ein paar Sitzplätze an. Aber nur für den internen Gebrauch versteht sich natürlich; mit nach Hause nehmen ist nicht. Um etwaige Misverständnisse auszuschliessen ist es immer besser dies lauthals zu verkünden; am Besten noch bevor die Personas non grata abgelegt haben.
Nachdem man versucht schleunigst auf den Punkt zu kommen stellt man innerlich erschaudernd fest das diese häßliche, hoffentlich nur kurzweilige, Neueinrichtung eigentlich gar keinen wirklichen Grund zu dieser jähen Belästigung hatte, sondern einfach mal reinschauen wollte.
Der Herdentrieb also. Leicht geschmeichelt davon, daß der unerwünschte Gast seinen eigens mitgebrachten Schergen scheinbar nicht als vollwertigen Konversationspartner betrachtet, setzt man ein kleines Lächeln auf. Dies ist ein klassischer Fehler in der Verteidigungstrategie, der von einem erfahrenem Nassauer binnen Sekunden zum "Einnisten bis auf weiteres" genutzt werden kann. Der Aufwand die Sache trotz dieses groben Schnitzers noch in einen zeitlich erträglich Rahmen zu lenken würde immens gesteigert werden. Am Besten spritzt man sich sicherhaltshalber schon bevor man die Tür öffnet die Fresse voll mit Botox, damit dürfte es dann mit offensichtlichen Gesichtsregungen fürs Erste vorbei sein.

Während die ersten halb-ausgesoffenen Bierdosen auf Oma´s antikem Perser platt getreten werden versucht man einleuchtende Argumente für eine Vertreibung dieser unerwünschten Subjekte zu finden. Das Wohnzimmer ist zu einem besetzten Gebiet geworden; solidarisches Gedankengut für den Kampf der Leute in Palästina oder dem Iraq schwirren einem wirr im Kopf herum. Es wird Zeit für einen vernichtenden Schlag gegen diese Besatzer. Irgendetwas das sie zwingt die Dosen niederzulegen und das Feld zu räumen.

Heurika!
Eine der ersten Möglichkeiten wäre sicherlich in den Keller zu gehen und Vati´s großes Hakebeil zu Holen; ein Regenmantel wäre bestimmt auch noch im Haus. Aber wahrscheinlich hat eine dieser armen Seelen sogar "American psycho" gelesen oder immerhin die durchaus erträglich Verfilmung gesehen. Vielen Dank Hollywood das du diesen Plan vereitelt hast!
Folgerichtig bleiben nur noch schlaffe, philantropische Lösungsansätze, die einen nicht wirklich zufrieden stellen können...... aber in der Not . . .

Mit der durchsichtigen Ausrede das man noch ein paar Videokassetten zurück zur Videothek bringen muss erreicht man schonmal einen kurzfristigen Abzug; zumindest denken die gemeinen Besatzer das es nur kurzfristig sein wird.
Sobald man die Haustür hinter sich geschlossen hat beginnt man jetzt einen irren Spurt in Richtung Freiheit und Seelenfrieden. Bloß nicht zurück sehen, schließlich will man ja nicht zur Salzsäule erstarren. Wenn das erboßte Geschrei über diese dreiste Jahrhundert-Flucht langsam in der Finsternis verstummt ist es Zeit anzuhalten. Falls dingend Notwendig kann jetzt der sowieso längst überfällige Film zurück zum Videoladen gebracht werden. Aber einen Klassiker wie "Oma pervers Teil 5 " kann man sich ruhig noch zwei bis drei Mal ansehen. Geschissen auf die happige Nachgebühr; so oder so kaputt. Im Schutz der Dunkelheit schleicht man nun solange um die eigene Home-Base bis die Luft absolut rein erscheint, den schließlich will man ja jetzt nicht den wütenden Barbaren in die Hände fallen. Sicher würden sie in zornigen Wahn ein paar Ochsen ranschaffen und zum fröhlichen Vierteilen ausholen. Sollten diese Wilden nun ein Lager vor dem angestrebten Ziel aufgeschlagen haben wird einfach das Handy gezückt und die jedem Kind bekannte Nummer gewählt:

110.

Den freundlichen Staatschützern in grün erklärt man nun kurz irgendwelche Sachen von ungefähr drei Duzend Arabern die hier um eine brennende Mülltonne tanzen und irgendwas von Revolution faseln. Auf die Frage ob dann lieber gleich eine ganze Hundertschaft heranbeordert werden solle entgegnet man das der nächste Krieg anscheinend in einem Vorort von Hamburg beginnt und sie verdammt nochmal alles schicken sollen was schiessen kann.

Von einem benachbarten Grundstück aus kann man sich dann noch ein schönes Stück unnötiger Polizeibrutalität reinziehen bevor man endlich nach Hause kann um den heiligen Fernsehabend fortzusetzen. Sollte eine Kamera zur Hand sein wird dringend angeraten das Spektakel aufzuzeichnen, um jenes brisantes Material dann entweder an "Spiegel TV" oder an das hamburger Polzeipräsidium zu verkaufen; kommt ganz darauf an wer mehr bietet.



Cash rules everything around me . . .

Die Bahn kommt, der Service geht...



Zu Zeiten, in denen nur noch Verrückte auf den Straßen sind und der totale Verkehrstau immer totaler wird, habe ich mich kurzerhand entschlossen es mit der Deutschen Bahn zu versuchen. Allem Abscheu zum Trotz war die ganze Fernsehwerbung bestimmt teuer und irgendwie muss die ganze Penunse ja nun wieder reingebracht werden. Ich tue meinen Teil!

Wenigstens dieses eine Mal...

Also, nicht lange gefaselt, sondern ab zum Fahrkartenautomaten und dann mal raus mit Mister Zahlemann.
Kurze Zeit später setzt Ernüchterung ein; alkoholisierte Gammler, die mit einer Horde von schäferhundgroßen Kakerlaken eine ekstatische Orgie in all diesem Reise-Chaos abhalten, haben mich bemerkt und taumeln nun zu Duzenden in meine Richtung. Erinnerungen an die schrecklichsten Szenen aus einschlägig bekannten Machwerken à la Bier and Prosting in Las Vegas oder Die Nacht der reitenden Schnapsleichen schwirren durch meinen Kopf und ich spüre eine leichte Panik in mir aufsteigen.. Nichts wie in die Bahnhofsbuchhandlung. Aber Fortuna ist mir heute wohl nicht wohlgesonnen. Bevor ich die Tür hinter mir schliessen kann werde ich noch von einer Kreuzung aus The artist formerly known as Mensch und einer vollgekotzten Pferdedecke nach etwas zu erübrigendem Kleingeld angeschnorrt. Um einige kleinere Münzen erleichtert, aber dafür nicht kontaminiert und immer noch im Besitz eines Großteils meiner Menschenwürde, stehe ich endlich vor dem Zeitungsregal. Etwas zu lesen für die Fahrt wäre ja eigentlich nicht schlecht. Mit sicherem Griff ziehe ich eine türkische Tageszeitung namens Hürriyet oder so aus dem Regal. Dazu kauft man sich dann noch wahlweise drei bis vier Dosen Bier oder eine Pulle Korn und einer entspannten Bahnreise steht nichts mehr im Wege. Die vorher genannte Kombination aus Utensilien soll übrigens dafür sorgen, daß man mindestens vier Sitzte, wenn nicht ein ganzes Abteil für sich allein hat.


Vorgehensweise Operation freier Sitz für freie Bürger

Öffnen Sie die Tür des Bahnabteils und treten sie, mit einem bereits vorher geöffnetem Bier in der Hand, hinein.
Versuchen Sie möglichst so auszusehen als würden sie torkeln, auch lautes Krakelen wäre in Betracht zu ziehen.
Nehmen Sie Peilung auf die erste Viererecke und tun sie so als müssten sie sich in selbige Richtung übergeben.
Falls bis jetzt noch keiner der Sitze fluchtartig geräumt worden ist sollten sie mit dem bereits geöffneten Bier so eine richtige Sauerei anrichten. Passen Sie aber auf das es wie ein Unfall aussieht und das Sie sich nicht selbst mit dem Gerstensaft benetzen.
Auf den gerade frei gewordenen Sitz lassen Sie sich jetzt nieder, holen die türkische Tageszeitung heraus und geben Sie vor in ihr zu lesen.
Garnieren Sie diese Inszenierung noch mit einem tiefen Zug aus der Bierkanone.
Sollten widererwartend tatsächlich noch niedere Passanten auf ihrer Sitzfläche in Spe herumlungern, dann drehen Sie sich eben einfach zu ihnen um und schreien so laut es nur geht Wo ist meine Ehre, Lan ??.
Sollte alles nicht fruchten wiederholen sie bitte alle Schritte in einem anderen Abteil. Besorgen Sie sich aber vorher noch einen gelben Plastikhelm und einen Thermoskanne. Niemand, der noch halbwegs klar bei Verstand ist will sich mit einem besoffenen, eine rechte Tageszeitung lesenden, türkischen Bauarbeiter anlegen. Sollten sie eher der nord-europäische Typ sein wird zusätzliches Haarefärben angeraten.


Mit der Ausrüstung komplett kann ich jetzt die Fahrkarte kaufen. Am DB-Schalter wird mein Enthusiasmus jedoch jäh gebremst. Die Schlange vor mir lässt darauf vermuten das hier eine Deportationsstelle des dritten Reiches ist oder das es hier irgendwas, wirklich schönes und gleichzeitig sehr nutzvolles, umsonst gibt. Noch fünf Minuten bis der Zug fährt und die Oma weiter vorne war sich nicht sicher ob´s nicht am Automaten das gleiche Ticket gegeben hätte.
Noch drei Minuten bis der Zug fährt und das Pärchen vor mir will übernächste Woche in den Harz fahren. Was zum Teufel macht ihr Elendstouristen dann bitte zwei beschissene Wochen vorher in meiner Schlange?
Endlich selbst an der Reihe versuche ich die nunfolgende Transaktion so kurz wie möglich zu halten. Ich knalle das Geld auf den Tresen und verlange eine Fahrkarte, aber Pronto Amigo! Nachdem der lahmarschige Bahn-Bedienstete dann doch noch dafür gesorgt hat, daß ich meine Bahn verpasse, kann er mir auch endlich beruhigt eine Karte verkaufen.
Bitte schön.
Boshaftig grinsend gibt der Schalter-Sklave mir meine Karte. Ich hätte jetzt nicht schlecht Lust ihm die Birne einzuschlagen und auf seine Leiche zu pissen; oder fresse ich lieber seine Leber und nehme dazu ein paar Faber-Bohnen und eine gute Flasche Chianti? Aber das ist jetzt alles viel zu viel Stress und hab ja noch einen Zug zu kriegen.

Endlich auf dem Bahnsteig stelle ich fest das ich ungefähr tausend Jahre in Schlling auf die nächste Bahn warten muss.
Als Selbige dann endlich einfährt überkommt mich kaltes Grauen. Der Zug ist so überfüllt das ich schon wieder an die NS-Deportationstelle denken muss. Ich drehe mich um und stelle beruhigt fest das hinter mir kein SS-Scherge mit einem Gewehr steht.
Als die Zugtüren sich öffnen kann ich ein allgemeines Phänomen bewundern. Anstatt erst die ankommenden Leute aus dem Zug aussteigen zu lassen versuchen die ersten Oberschlauen bereits jetzt schon sich, sammt ihren drei bis sieben Gepäckstücken, ins Innere des Zuges zu drängen.
Nachdem das Spektakel langsam abgeflaut ist versuche ich nun selbst in den Zug zu kommen. Keine Sitzplätze? Nun ja das ist ja mal ganz was Neues! Nicht mal mehr ausreichend Stehplätze? Also bitte, Deutsche Bahn ab hier wird es lächerlich! In einem wohligen Gedränge, das ich normaler Weise nur aus einem Bürofahrstuhl zur Mittagszeit kenne, versuche ich angestrengt in meiner Hurrieyt zu schmökern, aber ich fühle mich irgendwie beobachtet und kann mich einfach nicht auf das Lesen konzentrieren; außerdem ist mir die Sprache sowieso völlig fremd was das Ganze nur noch weiter erschwert.
Zur Entspannung sollte ich mir erstmal ein paar Schluck von dem Korn reinhämmern.Nach dem ersten beherzten Schluck aus der Pulle bekomme ich langsam mehr und mehr Armfreiheit. Da soll nochmal jemand sagen das der Alkoholismus keine guten Seiten hat; und auf was die Nachbarn denken gibt der Mann von Welt ja eh nichts. Noch ein paar Züge mehr und die häßliche Fratze dieser Bahnfahrt verwandelt sich langsam aber stetig in ein lustiges Grinsen mit einem leichten Hang zu einem dämonischen Lächeln.




Gute Fahrt aufs Abstellgleis.